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1900 - 59 Häuser, 13 davon zum Gut.
1900 - Holland wird letztmalig als Vorwerk benannt, danach aufgegeben.
1900 - Bankier Leipziger gestorben.
1907 - Pfarrer und Diakonus zu Templin, Richard Kirstein, schreibt dem Gemeindekirchenrat wegen des schlechten Zustandes des unbeachteten Altarbildes.
1907 - Dorf: 1 Gastwirt (14 ha Land), 1 Schmiedemeister (7 ha), 1 Mühlenbesitzer (8 ha), 1 Büdner (4 ha), 1 Viehhändler (3 ha), 1 Tischlermeister (3 ha), 1 Pastor, 1 Pastorswitwe, 1 Lehrer, 1 Königlicher Förster, 1 Rentier; Gut: 1 Rittergutsbesitzer (235 ha), 1 Inspektor, 1 Schweizer (Melker), 1 Landwirt (29 ha), 1 Bäckermeister, 1 Königlicher Hilfsförster, 2 Rentiers
1907 - Es werden für Baßdorf ein Gutsbesitzer mit 56 ha Land und eine Fischereibesitzer mit 86 ha genannt.
1907 - Verhandlung über den Ausbau der Straße Templin - Vietmannsdorf - Groß Dölln.
1909 - Erneuerung des Zaunes um den Kirchhof (Drahtzaun).
1910 - Bepflanzung des Kirchhofsweges mit Bäumen. Erwerb einer Feuerspritze aus Templin für 45 RM.
1913 - Die Gebühren für die Begräbnisplätze werden festgelegt.
1913 - Im Templiner Kreisblatt vom 15.4.1913 lesen wir: „Am 16. Juni 1913 soll das Hausgrundstück des Militärinvaliden August Lamprecht in Baßdorf verzeichnet im Grundbuche von Baßdorf Band 1 Blatt 2, mit Garten und Acker von 57 Ar, 54 qm mit 85/100 Talern Grundsteuerreinertrag und 150 Mark Gebäudesteuernutzungswert an hiesiger Gerichtsstelle versteigert werden. Templin den 7. April 1913. Königliches Amtsgericht"
1913 - Im Templiner Kreisblatt vom 18.11.1913 lesen wir: „Das Gut Baßdorf bei Templin bisheriger Besitzer Ziemke, ist für den Preis von 102.000 Mark an Herrn Pickbrenner aus Elsenau (Posen) verkauft. Übergabe und Auflassung hat bereits stattgefunden.
1914 - 30. Juni - Verkauf des Rittergutes Vietmannsdorf.
1914 - 1. August - telefonische Benachrichtigung zur Mobilmachung am 2. August. Viele folgten in den nächsten Tagen und Jahren dem "Ruf des Vaterlandes um es mit Leib und Leben gegen den Ansturm der Feinde aus aller Welt zu schützen". Hegemeister Kempe schlug in einer Versammlung vor, dass den Frauen der Einberufenen, von den zurück gebliebenen, in der Wirtschaft geholfen werden sollte, alle versprachen es. Aber als es an der Zeit war die Versprechungen zu erfüllen, waren wenige bereit dazu.
1914 - 1918 - Im ersten Weltkrieg sind 24 Vietmannsdorfer gefallen.
1915 - Im Templiner Kreisblatt vom 17.2.1915 lesen wir: Die Wiedereröffnung der Landwirtschaftsschule des Kreises in Baßdorf, soll im Herbst dieses Jahres erfolgen.
1915 - Im Jahre 1915 wurde das Land hinter der Schule gemeinsam von der Gemeinde und der Kirche in einer Größe von 61,47 ar als Lehrer und Küsteracker angekauft, welches später zum Neubau einer neuen Schule verwendet werden soll. Ebenso wird auf dem Schulhof einer neuer Brunnen gebaut.
1917 - Die große Glocke wurde "dem Vaterlande zum Opfer gebracht". "Am 30. Juni 1917 wurde eine Kirchenglocke, nachdem sie 450 Jahre die Vietmannsdorfer zur Kirche gerufen hatte, abgenommen um dem Vaterland geopfert zu werden. Sie ging den Weg in die Metallschmelze´, um zu Granatringen verarbeitet zu werden. Sie hatte an dem Tage zum letztem Mal zum Gottesdienst gerufen und wurde nachher abgenommen, von dem Zimmermeister Wilhelm Ziemkendorf vom Turm gebracht mit Blumen bekränzt und photographiert, um dann hinaus zu ziehen, von der Schuljugend begleitet mit dem Lied 0 Deutschland hoch in Ehren." (Abitz 1939)
1918 - "Es wurde hier auch wie schon überall eine Rationierung der Butter vorgenommen. Es richtete sich nach der Menge der Milchkühe, es gab im Durchschnitt pro Person 40-60-80 Gramm Butter, aber eine geregelte Versorgung war hier unmöglich, nicht etwa an der Zahl der Milchkühe, sondern an der Wiedersetzlickkeit der Kuhhalter, hier trat der Charakter der einzelnen in Erscheinung, wer etwas hatte, der gab nichts ab, ob der andere welcher nicht Kuhhalter war trockenes Brot zum Essen hatte kümmerte dem anderen herzlich wenig. Alle Versprechungen zu Anfang des Krieges waren schon vergessen. Die Beschwerden an die Kreisfettstelle waren erfolglos, weil diese Stelle zu schwach war um sich durchzusetzen. Ein Vietmannsdorfer machte den Ausspruch der die Gesinnung der Kuhhalter trefflich zum Ausdruck brachte: " Lieber schmiere ich mir die Butter fingerdick aufs Brot, ehe ich ein Gramm Butter abgebe". Sie verschoben lieber die Butter für teures Geld nach Berlin und wurden dadurch Nutznießer des Krieges, was kümmerte Ihnen das wenn der andere Dorfgenosse nichts hatte. Ebenso schlimm wie die Fettnot war die Beleuchtungsknappheit. Petroleum gab es monatlich für jeden Haushalt nur 3/4 Liter doch war die Belieferung nicht regelmäßig. Lichte und Spiritus waren kaum zu bekomme. Nur einer hatte Licht im Überfluß, dort konnte man die Lampe jeden Tag von 6 Uhr abends bis 11 Uhr Nachts brennen sehen (Pastor Schönian) Im Winter 1918/19 wurde dann die Karbidlampe eingeführt, es war ein sehr unsicheres Licht aber wenigstens Licht, wenn auch die ganze Stube danach stank." Abitz 1939
1918 - Noch nachdem der Waffenstillstand abgeschlossen war, hatte Vietmannsdorf noch einen Verlust zu beklagen. Der Arbeiter Rudolf Rossius welcher bei einer fahrenden Abteilung in Mazedonien war, wurde auf dem Rückzug in die Heimat krank und musste am Wege liegen bleiben und ist seitdem verschollen. Die Witwe Minna Rossius geb. Heuer wartete noch vie Jahre auf seine Rückkehr, weil Sie immer noch glaubte, dass er in Gefangenschaft gekommen sei und später wie einige andere zurückkommen würde.
1919 - 2.3.: Erste Wahl nach dem Krieg. Gewählt wurden: Karl Dräger, Karl Vetter, Willi Ziemkendorf, Walter Sommerfeld, Johann Gleschinski., Karl Nölte, Fritz Bolze, Wilhelm Piper, Albert Ziemkendorf sen.
1920 - Errichtung des Denkmal für die Gefallenen des Krieges.
1921 - Bekanntmachung vom 4. Oktober 1921 über erteilte Jagdscheine unter vielen anderen auch der Herr Major Benzlaff aus Baßdorf.
1924 - Am 4.5. fanden Reichstagswahlen statt. Im Kreise Templin brachte die Wahl einen Ruck nach rechts. Hier sollte es anders sein. Vietmannsdorf wählte folgendermaßen:
1925 - Volkszählung brachte 398 Einwohner.
1926/1927 - Der Kirchplatz erhielt im Zuge der Rekonstruktion der Kirche eine Ziegelsteinmauer, die jedoch schon 1945 zur Baumaterialgewinnung wieder abgetragen wurde.
1926/1927 - Beginn des Abbruchs der alten Kirche am 2.8.1926, hier waren die Zimmermänner Otto Ziemkendorf und Hermann Benthin tätig. Den Aufbau der Kirche tätigten allerdings nicht Vietmannsdorfer Firmen, sondern das Baugeschäft Gaede und Zimmerei Werner aus Templin. Die Kirche erhielt 2 neue Stahlglocken aus Bochum, als Ersatz für die große, die 1917 eingeschmolzen wurde und die kleine, die noch als Uhrglocke im Turm hing. Was mit der kleinen geschah ist heute nicht mehr genau belegt. Jedenfalls läuteten die neuen Glocken wieder ab dem 12.11.1926 zum Gottesdienst. Pfarrer zu diesem Zeitpunkt war Walter Luchterhand. Am 12.8.1927 wurde dann die Kirche feierlich geweiht.
1926 - Vietmannsdorf erhielt die erste Straßenbeleuchtung mit insgesamt 10 Brennstellen.
1927 - Landung einer Junkers auf einem Stoppelfeld in Vietmannsdorf Richtung Dargersdorf.
1928 - Nachdem Vietmannsdorf im Jahr 1924 dem Hammerfließverband beigetreten war wurde im Herbst 1928 der Polsensee um 1,50 Meter abgesenkt (geplant waren ursprünglich nur 1,08 Meter). Damit verlor die Mühle ihre natürliche Antriebskraft.
1928 - Baßdorf wurde mit der Gemeinde Vietmannsdorf vereinigt.
1928 - Gründung einer Ortsgruppe der NSDAP, die dritte im Kreis Templin und die erste auf den Dörfern des Kreises. Gründer sind in erster Linie die Einwohner Lehrer Jeserigk, Förster Otto Gantzer und der Monteur Karl Abitz.
1929 - Im Januar gründete sich dann hier auch gleich der "Frauenorden zum roten Hakenkreuz", der in der Zeit des Nationalsozialismus umgewandelt wurde in die N.S.-Frauenschaft.
1930 - Nun wurde die Wassermühle elektrisch angetrieben und vom Müllermeister Otto Bolze übernommen.
1930 - Reichstagswahlen im Deutschen Reich. Die Wahlbeteiligung lag in Vietmannsdorf bei 75%. Die KPD erhielt 129 , die NSDAP 60, die SPD 24 und die Deutschnationale Partei 10 Stimmen. Im Herbst 1930 wird Lehrer Richard Jeserigk wegen seiner politischen Einstellung aus dem Amt nach Schlenzer bei Jüterbog versetzt
1932 - 6. Juli: Das Sägewerk von Otto Ziemkendorf brannte nieder, daraufhin sträubte sich der Gemeinderat nicht mehr gegen die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr.
1933 - 30.1. Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Verbot der KPD und anderer Parteien. Auch im Ort wurden Verhaftungen durchgeführt. Hier unter anderem der hiesige KPD - Führer Karl Vetter, der aber durch Bürgschaft des damaligen NSdAP-Ortsgruppenleiters K. Abitz und des SA-Truppführers Otto Gantzer aus dem Gefängnis geholt wurde.
1936 - Gründungszeitraum des Zimmerergeschäftes mit Sägegatter von Hermann Benthin.
1937 - Für die Feuerwehr wurde die erste motorbetriebene Spritze angeschafft, durch den Krieg ging diese jedoch verloren.
1938 - Die Eingemeindung von Stempnitz nach Templin betreffend finden sich in den Gemeindeakten folgende Niederschriften:
Beratungsniederschrift der Gemeinderäte vom 30. Mai 1938 - Tagesordnungspunkt 1 - Eingemeindung des zu Baßdorf gehörenden Teils von Stempnitz zu Templin wurde der Antrag des Dr. Schmidt-Schleußner auf Eingemeindung des Vorwerks Stempnitz, Templin gehörig zur Gemeinde Vietmannsdorf nach Beratung mit den Gemeinderäten folgender Beschluß gefaßt: Dem Ersuchen der Gemeinde Templin um Zahlung einer Abfindungssumme nicht entsprechen zu wollen. Bei der Gemeinde Vietmannsdorf handelt es sich um eine Gemeinde, die sich nur notdürftig durchschlägt. Hingegen ist die Gemeinde Templin wohl in der Lage auf die Steuereinnahmen von Baßdorf (Stempnitz) zu verzichten. Die Gemeinde Vietmannsdorf bittet daher, dies höheren Ortes herbeiführen zu wollen. Sollte danach auf Zahlung einer Abfindung bestanden werden, so muß die Gemeinde Vietmannsdorf auf die Eingemeindung hier verzichten.
Unterschrieben von den Gemeinderäten Abitz, Schlörb, Ziemkendorf, Benthin, Rähn und Ramacher
Beratungsniederschrift der Gemeinderäte vom 7. Oktober 1938 - Tagesordnung - Eingemeindung von Stempnitz - Aufgrund der mündlichen Besprechung des Landraths mit dem Bürgermeister müsse vom Letzteren, den Gemeinderäten die endgültigen Bedingungen der Eingemeindung bekannt gegeben werden. Nach Anhörung der Gemeinderäte wurde folgender Beschluß gefaßt: Die Gemeinde steht auf dem Standpunkt, dass die Gemeinde nur ein Rest von 2000 M zahlbar, der auf sie fallenden Teiles auf die Dauer von 7 Jahren tragbar sei. Der Landrat allerdings hat anders verfügt, auf den Betrag von 2500 M. Notgedrungen irgendwelche Zinsen oder Kosten kann die Gemeinde nicht tragen, sondern müssten vom Antragsteller Gut Baßdorf übernommen werden. Es müsste auch eine grundbuchamtliche Eintragung getroffen werden, wonach das Gut Baßdorf bis zur endgültigen Abtragung der Abfindungssumme mindestens den Steuersatz an Templin weiterentrichtet, den es bisher an Templin gezahlt hat.
Unterschrieben von den Gemeinderäten Abitz, Ramacher, Rähn, Schlörb, Benthin, Otto Ziemkendorf
1938 - 10-Jahres-Feier der NSDAP Ortsgruppe.
siehe auch Templiner Kreiskalender - Seite 67 folgend
1939 - Im Jahre 1939 warfen englische Flieger Flugblätter, auch über Vietmannsdorf ab. Flugblatt aus der Sammlung Karl Abitz:
1939 -1945 - Im zweiten Weltkrieg sind 35 Vietmannsdorfer gefallen.
1940 - Bericht über den 90. Geburtstag des Zimmerermeisters Wilhelm Ziemkendorf.
1940 - Auf dem Höhepunkt der Macht steht die Bevölkerung hinter der Regierung.
1942 - Der Zimmerermeister Wilhelm Ziemkendorf, der Gründer des Ziemkendorfschen Sägewerkes mit Zimmerei, verstarb im hohen Alter von 92 Jahren.
1944 - Kindesaussetzung in Basdorf!
1945 - Am 2. Mai rückte nach stärkerem Beschuss, bei dem auch die Kirche getroffen wurde, die Rote Armee ein. Nach der Chronik wurde überliefert, dass die Schauspielerin Margarethe Bergen-Schirau, die im Haus Elli Kassube wohnte, vom Kirchturm die weiße Fahne hisste.
1945 - (Wieder-) Gründung der KPD - Ortsgruppe. Die Bodenreform wird erstmals durchgeführt.
1946 - Adolf Ebermann gründete eine Firma zur Herstellung von Betonplatten und Dachsteinen.
1946 - Gründung der SPD - Ortsgruppe. Zusammenschluss der KPD und SPD zur SED. 60 Mitglieder der SPD verweigerten den Zusammenschluss und traten noch aus der SPD aus.
1948 - Durch die Bodenreform wurden 491 ha enteignet. Durch den Vorschlag von Anton Hinz wird beschlossen, das die Schule nicht mehr für kirchliche Zwecke genutzt wird.
1949 - Das Schul- und Lehrgut Baßdorf verkauft ab sofort Weißkohl Das Pfund kostet 25 Pfennig. Mindestabnahme ist ein halber Zentner. Interessenten wollen sich mit dem Gut Baßdorf in Verbindung setzen. Der Bürgermeister (August 1949).
1949 - Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).
1950 - 13. August: „Bekanntmachung 223 Laut Mitteilung des Rat des Kreises Templin - Erfassung und Aufkauf - mit Schreiben vom 13. August 1950 haben alle Wirtschaften ihr Milchsoll bis zu diesem Tage mit 61,7% und ihr Eiersoll mit 83,9 % zu erfüllen. Erzeuger werden hiermit öffentlich aufgefordert, ihren Rückstand spätestens innerhalb 8 Tagen zu tilgen. Bei Nichtbefolgung dieser Aufforderung in der angegebenen Frist wurde gegen die Säumigen durch den Erfassungsprüfer ein Strafverfahren eingeleitet werden. Das Schulgut Baßdorf hatte einen Eiersoll von 16,5%. Rat der Gemeinde Vietmannsdorf, Kreis Templin."
1952 - In der Nacht auf den 17. September wurde die alte Pfarrscheune ein Opfer von Brandstiftung.
1955 - Gründung der ersten LPG Typ III. (Land, Maschinen und Vieh in der Genossenschaft) - 8 Mitglieder. Gerhard Spitzner wird erster LPG-Vorsitzender.
1955 - Auf den Fundamenten der alten Pfarrscheune errichtete die Firma Hermann Benthin das Gemeindehaus, das heutige Rüstzeitheim.
1956 - August: Der Vietmannsdorfer Nähzirkel wurde durch die DFD-Gruppe des Ortes gegründet. Zunächst steht den Frauen eine gemeindeeigene Nähmaschine zur Verfügung. Übernahme des Sägewerk Ziemkendorf durch die LPG und vollständige Einstellung des Sägebetriebes.
1958 - LPG mit 33 Mitgliedern und 278 ha.
1959 - 14 Jahre nach Kriegsende Bildung eines Luftschutzkomitees!
Wiedererrichtung des 1945 eingegrabenen Denkmals auf dem Platz vor der Kirche.
Vorbereitung und Durchführung der 10-Jahres-Feier der DDR.
1960 - LPG mit 79 Mitgliedern und 468 ha.
1960 - Am 30. November 1960 fand eine Gemeindevertretersitzung statt. Auf der Tagesordnung stand die Sperrung des Busverkehr Templin-Dargersdorf-Vietmannsdorf und der Hammerfließbrücke, die von den Gemeindevertretern scharf kritisiert wurde. Festgelegt wurde, noch einmal alles zu versuchen, den Busverkehr wieder durchzuführen.
1960 - Über die Zustände der Straße von Vietmannsdorf nach Dargersdorf, gibt das folgende Gedicht Aufschluss, dass ein beherzter Bürger schrieb und in der "Freien Erde" im Dezember 1960 erschien.:
Die vermaledeite Brüche
Es war einmal, es ist schon lange her, da befuhr sich der Weg von Vietmannsdorf nach Dargersdorf noch furchtbar schwer.
In den Schlammlöchern, ach du Schreck, sackte der ganze Bus schon weg.
Ein paar Vernünftige sagten drum: Nein, dass muß in nächster Zeit schon anders sein.
Der Weg, er wurde schnell geschaffen. Doch nun hält man uns ganz zum Affen.
Ganz Dargersdorf wartet auf den Bus. Aber jetzt ist's gänzlich damit Schluß.
Die Brücke wurde nun das Sorgenkind. Zu schwach gebaut man sie jetzt find't.
Der Kraftverkehr sagt: Baut erst eine neue Brücke, dann kommen wir gern zu euch zurücke.
Dieweil die Kinder den weiter langen Weg zur Schule gehen und Kranke keinen Weg zum Doktor sehen,
fahren Trecker schwer beladen und munter den Weg über die "schwache" Brücke rauf und runter.
1961 - Am 4. April 1961 wird der Erntekindergarten eröffnet. Die Umgehungsbrücke an der Mühle wird von Pioniereinheiten der NVA aus Pasewalk im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW) errichtet. Ebenfalls wird der Straßenbau von Vietmannsdorf nach Dargersdorf und Vietmannsdorf nach Gollin fertig gestellt und der heutige Festplatz planiert. Die Brücke an der Mühle und die Strauchgrabenbrücke wurden auch fertig gestellt. - Einwohner 507.
1962 - Die Badestelle am Polsensee erhielt einen Steg und die "Freiwillige Feuerwehr" erhielt erstmals Uniformen.
1964 - Errichtung der "alten" Bushaltestelle. (heutiger Platz des "Holtzendorff-Gedenksteins")
1968 - In der "Freien Erde" vom 21.11. können wir lesen:
"Zum 20. ein neues Warenhaus
Auf eine große Aufgabe konzentrieren die Einwohner der Gemeinde Vietmannsdorf ihre Kraft im Massenwettbewerb zu 20. Jahrestag unserer Republik. Die Grundmauern für ein Warenhaus, das der Gemeinde eine niveauvollere Versorgung sichern soll, werden gegenwärtig von den fleißigen Helfern in jeder freien Stunde und an den Wochenenden hochgezogen. Noch vor Weihnachten wird das Gebäude richtfertig sein. Das Material für diesen Initiativbau stellt die Gemeinde zur Verfügung. Ein aktiver Ortsausschuß der Nationalen Front, die LPG und die Baufirma Benthin unterstützen dieses Vorhaben. Zu den fleißigsten Erbauern des Warenhauses rechnet die Bürgermeisterin Dorothea Fink den Genossen Hermann Kühnel, Ratsmitglied, Mitglied der Kampfgruppenhundertschaft seines Betriebes, des StFB Templin, und Herrn Alfred Ebermann, den Inhaber Betonfalzziegel- Produktionsstätte in Vietmannsdorf. Sie gehören fast an jedem Wochenende zu den 10 bis 12 Vietmannsdorfern, die tatkräftig ihr Kaufhaus wachsen lassen.“
Inbetriebnahme der Verkaufsstelle: 11.7.1970
1971 - In diesem Jahre zog die KiTa Vietmannsdorf als Kindergarten im Gebäude Fröhlenende Nr. 6 ein und wurde eine feste Institution im Dorf.
1972 - Enteignung des Sägewerk und Baubetrieb Fritz Benthin. Bis zum Jahre 1974 wurde der Betrieb als "VEB (K) Bau und Sägewerk 2091 Vietmannsdorf" geführt, um dann ab diesem Zeitpunkt im Zuge der "Konzentrierung der Betriebe" in den VEB (K) Bau Templin eingegliedert zu werden.
1972 - Ein Orkan, der im November über das Dorf fegte beschädigte unter anderem das Kirchendach schwer.
1973 - Im April wurde der Vietmannsdorfer Posaunenchor auf Initiative von Pfarrer Fritz Schumann gegründet.
1973 - 1973 stellte die Gemeindevertretung Dargersdorf den Antrag auf Zusammenlegung der Gemeinden Dargersdorf und Vietmannsdorf zu einer politischen Gemeinde. In der Begründung heißt es:
„Die weitere Entwicklung der industriemäßigen Produktion in der Landwirtschaft und der damit verbundene tief greifende Umwälzungsprozess, der alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens in den Gemeinden erfasst, stellt wachsende Anforderungen an die staatliche Leistungstätigkeit. Auf Grund der kooperativen Zusammenarbeit der LPG „Frohe Zukunft" Dargersdorf und der LPG „Ernst Grube" Vietmannsdorf haben beide LPG die Absicht, sich zu einer LPG zu vereinigen. Seit Jahren arbeiten beide Gemeinden auf den Gebieten der Volksbildung, des Gesundheitswesens und der Werterhaltung eng zusammen. Seit dem 1. August 1973 werden beide Gemeinden durch einen Bürgermeister verwaltet. Diese politische und ökonomische Entwicklung macht es erforderlich, die territoriale Gliederung zu verändern und eine einheitliche staatliche Leitung zu erreichen."
Beschluss der Gemeindevertretung an den Kreistag des Kreises Templin vom 29. November 1973
1974 - Sommer: Erhalt der ersten zentralen Wasserversorgung im Ort. (Film von Familie Giese - Celle)
1975 - Zusammenschluss der LPG Dargersdorf, Ludwigshof und Vietmannsdorf zur LPG Vietmannsdorf.
1975 - Der alte Schweinestall, der sich zwischen alter Brennerei und der Brüterei (Geflügelproduktion) befand, brannte am 20.4.. Die Feuerwehren Vietmannsdorf, Templin und die russische Feuerwehr vom Flugplatz Groß Dölln konnten nur wenig retten, bis auf ein paar Anbauten brannte alles nieder.
1976 - 17. Juni: Neugründung des Fußballvereins „BSG Traktor Vietmannsdorf", der noch heute als DSV Vietmannsdorf existiert.
1977 - Beendigung der Tätigkeit des Zahnarztes Ernst Niehold und Übergabe der Praxis an Dr. Hensel, der ab 1982 die Praxis in die "alte Schule" verlegte und bis 1993 dort betrieb.
1978/1979 - Im Schuljahr wurden das letzte Mal die Kinder der 1. bis 4. Klasse unterrichtet. Dann wurde der Schulbetrieb eingestellt.
1978/1979 - Im harten Winter wurde im Februar 79 auch unsere Gemeinde für ein paar Tage von der Außenwelt abgeschnitten.
1979 - Beginn der Arbeiten am heutigen Sportplatz.
1981 - 700 Jahre Vietmannsdorf wurde mit einer großen Feier zelebriert. Ulrich Lohmann schrieb die erste Chronik Vietmannsdorfs nach dem 2. Weltkrieg.
1981 - In der Mühle wurde das letzte Korn gemahlen.
1987 - In diesem Jahr wurde der Gärtnerhof Staude-Müller eingerichtet, der heute weit über Vietmannsdorf hinaus bekannt ist.
1988 - Der Mitternachtsfall aus der Reihe "Polizeiruf 110" wurde unter anderem in Vietmannsdorf gedreht.
1989 - Mauerfall und politische Wende in der gesamten DDR.
1990 - Vietmannsdorf ist Gemeinde im neuen Landkreis Templin des wiedererschaffenen Landes Brandenburg.
1992 - Nach der Wende wurde Vietmannsdorf Amtsgemeinde im Amt Templin-Land.
1993 - 6. Dezember: Vietmannsdorf gehörte nach der Wiedervereinigung der uckermärkischen Kreise Templin, Angermünde, Prenzlau und des Stadtkreises Schwedt als Gemeinde des Amtes Templin-Land zum Landkreis Uckermark.
1993 - Die Erben der Familie Benthin eröffnen mit dem "alten" schon im Jahre 1991 zurückgegebenen Besitz und dem neuen hinzu gekauften Teil die Sägewerk Vietmannsdorf, Strempel & Henning OHG, die knapp 10 Jahre später nur noch Strempel & Co OHG heißt.
1994 - Im Juni wurde der Vietmannsdorfer Landfrauenverband e.V. gegründet.
1995 - Nach umfangreicher Renovierung und Umgestaltung wurde das "Landhaus Askanien" eröffnet.
1995/1996 - Die Vietmannsdorfer Kirche wurde neu eingedeckt und erhielt eine neue Turmbekrönung.
1996 - Der Heimatverein Vietmannsdorf-Dargersdorf e.V. wurde im September gegründet und betreut seit 1996 die Errichtung der Heimatstube im Gemeindezentrum "Alte Schule".
1998 - Eröffnung der Heimatstube im Gemeindezentrum „Alte Schule".